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24. Oktober 2019

DGS | Trichterbrust: Meine Brust wuchs nach innen | Auf Klo

Lina ist mit einer Trichterbrust, einer Deformität des Brustkorbs, geboren. Linas Brustbein ist nach innen gewachsen und hat in ihrem Brustkorb eine Kuhle, ein „Loch”, hinterlassen. In der Grundschule wurde Lina von einer Mitschülerin in der Umkleide auf ihr „Loch” angesprochen. Sie wusste schon früh, dass ihre Brust anders ist als die anderen und sich auch später anders entwickeln wird. So richtig unwohl hat sich Lina mit ihrer Trichterbrust erst in der Pubertät gefühlt, eben zu dem Zeitpunkt, zu dem bei ihren Freundinnen Brüste gewachsen sind und sich Teenager sowieso anfangen, sich zu vergleichen. Lina musste regelmäßig zu verschiedenen Ärzten, um die Entwicklung ihrer Trichterbrust und ihre gesundheitliche Entwicklung überprüfen zu lassen. Einschränkungen hatte Lina primär psychische, beim Sport hat sie auch teilweise weniger Luft bekommen. Die Ärzte haben versucht, Linas Trichterbrust mit verschiedenen Methoden zu therapieren. Lina hat als Elfjährige eine Saugglocke bekommen, mit der sie ihr Brustbein temporär anheben konnte. Diese Erfahrung verbindet Lina heute eher mit vielen Schmerzen. Als 14-Jährige hat sich Lina für eine Operation an ihrer Trichterbrust entschieden, um sich wohler in ihrem Körper zu fühlen. Die Operation wurde als medizinisch nicht notwendig eingestuft. Die Entscheidung für die Operation ist ihr nicht leicht gefallen, auch weil sie im Internet nur Erfahrungsberichte von Männern gefunden hat und sich allein mit ihren Ängsten und der für Frauen seltenen Diagnose gefühlt hat. Auch ihr Vater hat eine abgeschwächte Form der Trichterbrust, hat sie jedoch nicht operieren lassen. Lina wusste immer, dass ihre Eltern und ihre Familie hinter ihr stehen, egal wie sie sich entscheidet. Ihren Entschluss für die Operation hat sie mithilfe von Pro-und-Kontra-Listen gefasst. Angst hatte Lina vor allem vor den Schmerzen nach der Operation, die sie sogar unterschätzt hatte. Um die Trichterbrust zu richten, wurde Lina bei der Operation ein Metallbogen zwischen die Rippen geschoben, der Brustkorb wurde somit angehoben. Das „Loch” war weg. Nach der Operation musste Lina mit dem neuen Körpergefühl erstmal wieder richtig Laufen lernen. Sie musste einige Wochen halb sitzend schlafen und Monate mit Sport pausieren. Sie hat jedoch ihre Entscheidung, die Trichterbrust operieren zu lassen, nie bereut. Lina sagt von sich selbst, dass sie nach der Operation selbstbewusster geworden ist, auch weil sie ihre Körperhaltung bei der Krankengymnastik verbessern musste. Heute erinnern sie nur zwei Knubbel, die Enden des Metallbügels an jeder Seite, an die Operation. Redaktion und Regie: Marie Kamprath Kamera: Julia Geiß Ton: Azadeh Zandieh Schnitt: Katharina Frucht ………………... Zwei Menschen. Eine Klokabine. Und endlich mal Zeit, über die wichtigen Dinge des Lebens zu sprechen: Über Mode und Menstruation. Über das erste Mal und über Schokokuchen. Über dicke Körper und Schmalspurrapper. Wir begeben uns ins Dazwischen, lieben und leben den Bruch. Folgt uns auf …Facebook: https://www.facebook.com/aufklo ...Instagram: https://www.instagram.com/aufklo ...Twitter: https://twitter.com/auf_klo YEAH! Wir gehören auch zu #funk. Schaut' da mal rein: YouTube: https://youtube.com/funkofficial Web-App: https://go.funk.net Facebook: https://facebook.com/funk

Hand Drauf

Hier ist Gebärdensprache angesagt: Jede Woche spannende Themen aus der Deaf Community – Kurz, knackig und vor allem: für alle verständlich!

24. Oktober 2019

DGS | Trichterbrust: Meine Brust wuchs nach innen | Auf Klo

Lina ist mit einer Trichterbrust, einer Deformität des Brustkorbs, geboren. Linas Brustbein ist nach innen gewachsen und hat in ihrem Brustkorb eine Kuhle, ein „Loch”, hinterlassen. In der Grundschule wurde Lina von einer Mitschülerin in der Umkleide auf ihr „Loch” angesprochen. Sie wusste schon früh, dass ihre Brust anders ist als die anderen und sich auch später anders entwickeln wird. So richtig unwohl hat sich Lina mit ihrer Trichterbrust erst in der Pubertät gefühlt, eben zu dem Zeitpunkt, zu dem bei ihren Freundinnen Brüste gewachsen sind und sich Teenager sowieso anfangen, sich zu vergleichen. Lina musste regelmäßig zu verschiedenen Ärzten, um die Entwicklung ihrer Trichterbrust und ihre gesundheitliche Entwicklung überprüfen zu lassen. Einschränkungen hatte Lina primär psychische, beim Sport hat sie auch teilweise weniger Luft bekommen. Die Ärzte haben versucht, Linas Trichterbrust mit verschiedenen Methoden zu therapieren. Lina hat als Elfjährige eine Saugglocke bekommen, mit der sie ihr Brustbein temporär anheben konnte. Diese Erfahrung verbindet Lina heute eher mit vielen Schmerzen. Als 14-Jährige hat sich Lina für eine Operation an ihrer Trichterbrust entschieden, um sich wohler in ihrem Körper zu fühlen. Die Operation wurde als medizinisch nicht notwendig eingestuft. Die Entscheidung für die Operation ist ihr nicht leicht gefallen, auch weil sie im Internet nur Erfahrungsberichte von Männern gefunden hat und sich allein mit ihren Ängsten und der für Frauen seltenen Diagnose gefühlt hat. Auch ihr Vater hat eine abgeschwächte Form der Trichterbrust, hat sie jedoch nicht operieren lassen. Lina wusste immer, dass ihre Eltern und ihre Familie hinter ihr stehen, egal wie sie sich entscheidet. Ihren Entschluss für die Operation hat sie mithilfe von Pro-und-Kontra-Listen gefasst. Angst hatte Lina vor allem vor den Schmerzen nach der Operation, die sie sogar unterschätzt hatte. Um die Trichterbrust zu richten, wurde Lina bei der Operation ein Metallbogen zwischen die Rippen geschoben, der Brustkorb wurde somit angehoben. Das „Loch” war weg. Nach der Operation musste Lina mit dem neuen Körpergefühl erstmal wieder richtig Laufen lernen. Sie musste einige Wochen halb sitzend schlafen und Monate mit Sport pausieren. Sie hat jedoch ihre Entscheidung, die Trichterbrust operieren zu lassen, nie bereut. Lina sagt von sich selbst, dass sie nach der Operation selbstbewusster geworden ist, auch weil sie ihre Körperhaltung bei der Krankengymnastik verbessern musste. Heute erinnern sie nur zwei Knubbel, die Enden des Metallbügels an jeder Seite, an die Operation. Redaktion und Regie: Marie Kamprath Kamera: Julia Geiß Ton: Azadeh Zandieh Schnitt: Katharina Frucht ………………... Zwei Menschen. Eine Klokabine. Und endlich mal Zeit, über die wichtigen Dinge des Lebens zu sprechen: Über Mode und Menstruation. Über das erste Mal und über Schokokuchen. Über dicke Körper und Schmalspurrapper. Wir begeben uns ins Dazwischen, lieben und leben den Bruch. Folgt uns auf …Facebook: https://www.facebook.com/aufklo ...Instagram: https://www.instagram.com/aufklo ...Twitter: https://twitter.com/auf_klo YEAH! Wir gehören auch zu #funk. Schaut' da mal rein: YouTube: https://youtube.com/funkofficial Web-App: https://go.funk.net Facebook: https://facebook.com/funk

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