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5. Mai 2022

Adidas, Puma, Boss & Co: Baumwolle aus China-Zwangsarbeit? | STRG_F

Schon lange gibt es einen Verdacht: Baumwolle in Top-Modemarken soll unter Zwangsarbeit geerntet oder weiterverarbeitet worden sein. Und zwar in der entlegenen Provinz Xinjiang im Westen Chinas. Dort werden Minderheiten wie die Uiguren offenbar systematisch von der Zentralregierung unterdrückt und verfolgt. Viele landen in Lagern oder Gefängnissen und werden dort offenbar zu Zwangsarbeit gezwungen – auch auf Baumwoll-Feldern. Was das mit uns zu tun hat? 20% der Baumwolle weltweit stammt aus Xinjiang. Sie hat eine besonders hohe Qualität, wenn sie von Hand gepflückt wird. Sie muss also in vielen Klamotten stecken. Dass die Gefahr von Zwangsarbeit groß ist, haben viele Textilunternehmen offenbar erkannt: Hugo Boss, Adidas und Puma erklärten, sie würden keine Baumwolle aus Xinjiang in ihren Produkten haben. Das nachzuverfolgen war bislang allerdings sehr schwer. Unabhängige journalistische Arbeit ist in Xinjiang nicht möglich. Aber wir hatten da eine Idee, wie man die Herkunft der Baumwolle in unseren Klamotten bestimmen kann. Dafür braucht es ein bisschen Chemie. STRG_F Reporter Manuel und Florian waren im Labor, haben Baumwolle in Matratzen geschmuggelt und ehemalige Zwangsarbeiter im Exil getroffen.

STRG_F

Reportagen eines jungen Reporter-Teams: eintauchend und aufdeckend. Nah und journalistisch. Ehrlich und empathisch.

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5. Mai 2022

Adidas, Puma, Boss & Co: Baumwolle aus China-Zwangsarbeit? | STRG_F

Schon lange gibt es einen Verdacht: Baumwolle in Top-Modemarken soll unter Zwangsarbeit geerntet oder weiterverarbeitet worden sein. Und zwar in der entlegenen Provinz Xinjiang im Westen Chinas. Dort werden Minderheiten wie die Uiguren offenbar systematisch von der Zentralregierung unterdrückt und verfolgt. Viele landen in Lagern oder Gefängnissen und werden dort offenbar zu Zwangsarbeit gezwungen – auch auf Baumwoll-Feldern. Was das mit uns zu tun hat? 20% der Baumwolle weltweit stammt aus Xinjiang. Sie hat eine besonders hohe Qualität, wenn sie von Hand gepflückt wird. Sie muss also in vielen Klamotten stecken. Dass die Gefahr von Zwangsarbeit groß ist, haben viele Textilunternehmen offenbar erkannt: Hugo Boss, Adidas und Puma erklärten, sie würden keine Baumwolle aus Xinjiang in ihren Produkten haben. Das nachzuverfolgen war bislang allerdings sehr schwer. Unabhängige journalistische Arbeit ist in Xinjiang nicht möglich. Aber wir hatten da eine Idee, wie man die Herkunft der Baumwolle in unseren Klamotten bestimmen kann. Dafür braucht es ein bisschen Chemie. STRG_F Reporter Manuel und Florian waren im Labor, haben Baumwolle in Matratzen geschmuggelt und ehemalige Zwangsarbeiter im Exil getroffen.

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vor einem Monat1:01:26

Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter | STRG_F EPIC

Eine App, die offenbar von Pädokriminellen durchzogen ist: “Likee”. Die Video-Plattform erinnert an TikTok und wurde allein im Google Playstore über 500 Millionen Mal heruntergeladen. Auch einschlägige Missbrauchsurteile haben gezeigt, dass dort Pädokriminelle gezielt nach Opfern suchen - dennoch wurde dort weiterhin öffentlich Kindesmissbrauch angebahnt, wie STRG_F-Recherchen zeigen. Schon nach kurzer Zeit stoßen STRG_F Reporterinnen Isabell Beer und Isabel Ströh in ihrer Recherche auf Livestreams von Kindern, die sich ausziehen und nackt zeigen. Sie müssen die Recherche unterbrechen. Denn das, was sie dort sehen, ist öffentlich gezeigter Kindesmissbrauch, sogenannte Kinderpornografie. Der Besitz und die Verbreitung sind strafbar. Die Kinder kommen aber nicht selbst auf die Idee, Missbrauchsdarstellungen zu erstellen. Oft werden sie von Erwachsenen manipuliert und zu Handlungen gedrängt. Auch das zeigen die einschlägige Urteile, die STRG_F zur App “Likee” vorliegen. Um zu verstehen, wie dieses Cybergroomerin in der App funktioniert und wie die Täter vorgehen, führen die Journalistinnen drei Abende lang sogenannte Scheinkindversuche für STRG_F durch, bei denen sich ihre Kolleginnen Mette Marit Olsson und Magdalena Stefely (funk) als 12- und 13-jährige Mädchen ausgeben. Seit 2020 können sich Groomer auch bei Scheinkindern, also eigentlich Erwachsenen, wegen Kindesmissbrauch strafbar machen. Die Politik hatte mit der Gesetzesänderung das Ziel, Cybergrooming besser zu bekämpfen. Während die Journalistinnen in nicht einmal 15 Stunden Livestreams sowie privaten Chats und Calls diverse mögliche Straftaten erleben und Groomer identifizieren, führen die deutschen Ermittlungsbehörden nur vereinzelt bis gar keine dieser Scheinkindoperationen durch, wie eine STRG_F-Abfrage ergibt. Wie kann es sein, dass sowas auf einer öffentlichen App passiert und so wenig dagegen gemacht wird? Die STRG_F-Journalistinnen sprechen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Bundeskriminalamt über die Ergebnisse der Recherche. Vorbild für den Scheinkind-Versuch ist der tschechische Dokumentarfilm “Gefangen im Netz” von Barbora Chalupová und Vít Klusák aus dem Jahr 2020.