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29. März 2022

Dreifachmord: Tat eines Rechtsextremen? | STRG_F

Drei Tote, zwei Tatorte. Es war eine Tat, die bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat: Ein brutaler Dreifachmord in Dänischenhagen, einer Gemeinde in Schleswig-Holstein, und in Kiel. Der Zahnarzt Hartmut F. erschießt seine getrennt lebende Frau und ihren neuen Freund mit 48 Schüssen aus einer Maschinenpistole. Danach fährt er weiter zu einem Freund der Familie, erschießt auch ihn - mit Schüssen direkt ins Gesicht. Jetzt steht Hartmut F. vor Gericht, angeklagt wegen Mordes. Häufig wird bei der Berichterstattung über den brutalen Mord von Eifersucht, Rache, einem Familiendrama gesprochen. Doch nach STRG_F Recherchen könnte noch viel mehr dahinter stecken. Die 43-jährige Mutter von vier Kindern hatte sich Ende 2020 von ihrem Mann, Hartmut F, getrennt, nachdem es wieder und wieder zu heftigen Gewaltausbrüchen und Misshandlungen kam. Vor Gericht erwirkte sie, dass er ihr sich nicht mehr nähern durfte. Neben Terror und Gewalttaten soll Hartmut F. zudem jahrelang fremdgegangen sein, mehrere Affären gehabt haben. Und er soll schon lange vor der Tat ein Waffenfanatiker gewesen sein. Mit eigener Waffenkammer im Keller, in der unter anderem Kalaschnikows, eine MG42 und eine Walter PP, eine Waffe aus dem dritten Reich mit einer speziellen Hitler-Gravur, gelegen haben sollen. Aus der Ermittlungsakte geht an mehreren Stellen hervor, dass Hartmut F. der NS-Ideologie nahe stand, sogar Kontakte zu Alt-Nazis pflegte. War der Dreifachmord am Ende ein heimtückischer und geplanter Racheakt eines Rechtsextremen?

STRG_F

Reportagen eines jungen Reporter-Teams: eintauchend und aufdeckend. Nah und journalistisch. Ehrlich und empathisch.

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29. März 2022

Dreifachmord: Tat eines Rechtsextremen? | STRG_F

Drei Tote, zwei Tatorte. Es war eine Tat, die bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat: Ein brutaler Dreifachmord in Dänischenhagen, einer Gemeinde in Schleswig-Holstein, und in Kiel. Der Zahnarzt Hartmut F. erschießt seine getrennt lebende Frau und ihren neuen Freund mit 48 Schüssen aus einer Maschinenpistole. Danach fährt er weiter zu einem Freund der Familie, erschießt auch ihn - mit Schüssen direkt ins Gesicht. Jetzt steht Hartmut F. vor Gericht, angeklagt wegen Mordes. Häufig wird bei der Berichterstattung über den brutalen Mord von Eifersucht, Rache, einem Familiendrama gesprochen. Doch nach STRG_F Recherchen könnte noch viel mehr dahinter stecken. Die 43-jährige Mutter von vier Kindern hatte sich Ende 2020 von ihrem Mann, Hartmut F, getrennt, nachdem es wieder und wieder zu heftigen Gewaltausbrüchen und Misshandlungen kam. Vor Gericht erwirkte sie, dass er ihr sich nicht mehr nähern durfte. Neben Terror und Gewalttaten soll Hartmut F. zudem jahrelang fremdgegangen sein, mehrere Affären gehabt haben. Und er soll schon lange vor der Tat ein Waffenfanatiker gewesen sein. Mit eigener Waffenkammer im Keller, in der unter anderem Kalaschnikows, eine MG42 und eine Walter PP, eine Waffe aus dem dritten Reich mit einer speziellen Hitler-Gravur, gelegen haben sollen. Aus der Ermittlungsakte geht an mehreren Stellen hervor, dass Hartmut F. der NS-Ideologie nahe stand, sogar Kontakte zu Alt-Nazis pflegte. War der Dreifachmord am Ende ein heimtückischer und geplanter Racheakt eines Rechtsextremen?

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vor einem Monat1:01:26

Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter | STRG_F EPIC

Eine App, die offenbar von Pädokriminellen durchzogen ist: “Likee”. Die Video-Plattform erinnert an TikTok und wurde allein im Google Playstore über 500 Millionen Mal heruntergeladen. Auch einschlägige Missbrauchsurteile haben gezeigt, dass dort Pädokriminelle gezielt nach Opfern suchen - dennoch wurde dort weiterhin öffentlich Kindesmissbrauch angebahnt, wie STRG_F-Recherchen zeigen. Schon nach kurzer Zeit stoßen STRG_F Reporterinnen Isabell Beer und Isabel Ströh in ihrer Recherche auf Livestreams von Kindern, die sich ausziehen und nackt zeigen. Sie müssen die Recherche unterbrechen. Denn das, was sie dort sehen, ist öffentlich gezeigter Kindesmissbrauch, sogenannte Kinderpornografie. Der Besitz und die Verbreitung sind strafbar. Die Kinder kommen aber nicht selbst auf die Idee, Missbrauchsdarstellungen zu erstellen. Oft werden sie von Erwachsenen manipuliert und zu Handlungen gedrängt. Auch das zeigen die einschlägige Urteile, die STRG_F zur App “Likee” vorliegen. Um zu verstehen, wie dieses Cybergroomerin in der App funktioniert und wie die Täter vorgehen, führen die Journalistinnen drei Abende lang sogenannte Scheinkindversuche für STRG_F durch, bei denen sich ihre Kolleginnen Mette Marit Olsson und Magdalena Stefely (funk) als 12- und 13-jährige Mädchen ausgeben. Seit 2020 können sich Groomer auch bei Scheinkindern, also eigentlich Erwachsenen, wegen Kindesmissbrauch strafbar machen. Die Politik hatte mit der Gesetzesänderung das Ziel, Cybergrooming besser zu bekämpfen. Während die Journalistinnen in nicht einmal 15 Stunden Livestreams sowie privaten Chats und Calls diverse mögliche Straftaten erleben und Groomer identifizieren, führen die deutschen Ermittlungsbehörden nur vereinzelt bis gar keine dieser Scheinkindoperationen durch, wie eine STRG_F-Abfrage ergibt. Wie kann es sein, dass sowas auf einer öffentlichen App passiert und so wenig dagegen gemacht wird? Die STRG_F-Journalistinnen sprechen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Bundeskriminalamt über die Ergebnisse der Recherche. Vorbild für den Scheinkind-Versuch ist der tschechische Dokumentarfilm “Gefangen im Netz” von Barbora Chalupová und Vít Klusák aus dem Jahr 2020.