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22. November 2021

Lady-Gaga-Produzent? So zockte Geo Slam Nachwuchstalente ab | STRG_F Epic

Er nennt sich Geo Slam und verkauft ein „Ticket nach Hollywood“, behauptet, für den weltberühmten Produzenten RedOne zu arbeiten. Gemeinsam mit ihm habe er Stars wie Lady Gaga, J.Lo und Jason Derulo produziert. Es scheint, als könne er wirklich große Erfolge in der internationalen Musikindustrie vorweisen. Und so gewinnt er Nachwuchstalente zur Zusammenarbeit, gibt ihnen das Gefühl, er könne sie groß rausbringen. „Er hat mir gesagt: Du bist die nächste Lady Gaga“, erzählt Sängerin Marije aus der Schweiz. Auch Silas aus Dänemark dachte, jetzt hat er es geschafft: „Silas, du wirst der nächste große Wurf! Du wirst ein riesiger Star”, habe ihm Geo Slam versprochen. Doch der Traum kostete. Einige Künstler:innen zahlten mehrere zehntausend Euro an Geo Slam, damit er Songs für sie produzieren, sie international vermarkten, groß rausbringen würde. Doch nach den Songaufnahmen unternimmt Geo Slam offenbar kaum etwas in diese Richtung. Stattdessen stellt er weitere Forderungen oder schickt neue Rechnungen. Wenn die Künstler:innen nicht weiter zahlten, machte Geo offenbar Druck, drängte sie auch dazu, Schulden zu machen. Doch im Gegenzug lieferte er oft nicht einmal die vereinbarten Songs, erst recht keinen Erfolg. In einigen Fällen hat Geo Slam seine Position offenbar sogar missbraucht, um Künstlerinnen zu Nacktbildern zu drängen. Marije aus der Schweiz sollte sogar ein Masturbationsvideo machen, um ihn zu „inspirieren“, während sie zur psychiatrischen Behandlung in einer Klinik war. STRG_F hat mit 16 betroffenen Künstler:innen gesprochen, Verträge und Chats ausgewertet, um all diese Vorwürfe nachzuvollziehen. Auch Geo Slam haben sie mehrfach versucht zu sprechen, ihm schriftliche Fragen gestellt, doch der ließ am Ende nur ein dürres Statement schicken und weist alle Vorwürfe zurück. Dieser Film erzählt, wie seine Masche funktioniert und warum er lange nicht aufflog.

STRG_F

Reportagen eines jungen Reporter-Teams: eintauchend und aufdeckend. Nah und journalistisch. Ehrlich und empathisch.

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22. November 2021

Lady-Gaga-Produzent? So zockte Geo Slam Nachwuchstalente ab | STRG_F Epic

Er nennt sich Geo Slam und verkauft ein „Ticket nach Hollywood“, behauptet, für den weltberühmten Produzenten RedOne zu arbeiten. Gemeinsam mit ihm habe er Stars wie Lady Gaga, J.Lo und Jason Derulo produziert. Es scheint, als könne er wirklich große Erfolge in der internationalen Musikindustrie vorweisen. Und so gewinnt er Nachwuchstalente zur Zusammenarbeit, gibt ihnen das Gefühl, er könne sie groß rausbringen. „Er hat mir gesagt: Du bist die nächste Lady Gaga“, erzählt Sängerin Marije aus der Schweiz. Auch Silas aus Dänemark dachte, jetzt hat er es geschafft: „Silas, du wirst der nächste große Wurf! Du wirst ein riesiger Star”, habe ihm Geo Slam versprochen. Doch der Traum kostete. Einige Künstler:innen zahlten mehrere zehntausend Euro an Geo Slam, damit er Songs für sie produzieren, sie international vermarkten, groß rausbringen würde. Doch nach den Songaufnahmen unternimmt Geo Slam offenbar kaum etwas in diese Richtung. Stattdessen stellt er weitere Forderungen oder schickt neue Rechnungen. Wenn die Künstler:innen nicht weiter zahlten, machte Geo offenbar Druck, drängte sie auch dazu, Schulden zu machen. Doch im Gegenzug lieferte er oft nicht einmal die vereinbarten Songs, erst recht keinen Erfolg. In einigen Fällen hat Geo Slam seine Position offenbar sogar missbraucht, um Künstlerinnen zu Nacktbildern zu drängen. Marije aus der Schweiz sollte sogar ein Masturbationsvideo machen, um ihn zu „inspirieren“, während sie zur psychiatrischen Behandlung in einer Klinik war. STRG_F hat mit 16 betroffenen Künstler:innen gesprochen, Verträge und Chats ausgewertet, um all diese Vorwürfe nachzuvollziehen. Auch Geo Slam haben sie mehrfach versucht zu sprechen, ihm schriftliche Fragen gestellt, doch der ließ am Ende nur ein dürres Statement schicken und weist alle Vorwürfe zurück. Dieser Film erzählt, wie seine Masche funktioniert und warum er lange nicht aufflog.

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vor einem Monat1:01:26

Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter | STRG_F EPIC

Eine App, die offenbar von Pädokriminellen durchzogen ist: “Likee”. Die Video-Plattform erinnert an TikTok und wurde allein im Google Playstore über 500 Millionen Mal heruntergeladen. Auch einschlägige Missbrauchsurteile haben gezeigt, dass dort Pädokriminelle gezielt nach Opfern suchen - dennoch wurde dort weiterhin öffentlich Kindesmissbrauch angebahnt, wie STRG_F-Recherchen zeigen. Schon nach kurzer Zeit stoßen STRG_F Reporterinnen Isabell Beer und Isabel Ströh in ihrer Recherche auf Livestreams von Kindern, die sich ausziehen und nackt zeigen. Sie müssen die Recherche unterbrechen. Denn das, was sie dort sehen, ist öffentlich gezeigter Kindesmissbrauch, sogenannte Kinderpornografie. Der Besitz und die Verbreitung sind strafbar. Die Kinder kommen aber nicht selbst auf die Idee, Missbrauchsdarstellungen zu erstellen. Oft werden sie von Erwachsenen manipuliert und zu Handlungen gedrängt. Auch das zeigen die einschlägige Urteile, die STRG_F zur App “Likee” vorliegen. Um zu verstehen, wie dieses Cybergroomerin in der App funktioniert und wie die Täter vorgehen, führen die Journalistinnen drei Abende lang sogenannte Scheinkindversuche für STRG_F durch, bei denen sich ihre Kolleginnen Mette Marit Olsson und Magdalena Stefely (funk) als 12- und 13-jährige Mädchen ausgeben. Seit 2020 können sich Groomer auch bei Scheinkindern, also eigentlich Erwachsenen, wegen Kindesmissbrauch strafbar machen. Die Politik hatte mit der Gesetzesänderung das Ziel, Cybergrooming besser zu bekämpfen. Während die Journalistinnen in nicht einmal 15 Stunden Livestreams sowie privaten Chats und Calls diverse mögliche Straftaten erleben und Groomer identifizieren, führen die deutschen Ermittlungsbehörden nur vereinzelt bis gar keine dieser Scheinkindoperationen durch, wie eine STRG_F-Abfrage ergibt. Wie kann es sein, dass sowas auf einer öffentlichen App passiert und so wenig dagegen gemacht wird? Die STRG_F-Journalistinnen sprechen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Bundeskriminalamt über die Ergebnisse der Recherche. Vorbild für den Scheinkind-Versuch ist der tschechische Dokumentarfilm “Gefangen im Netz” von Barbora Chalupová und Vít Klusák aus dem Jahr 2020.