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22. Februar 2022

Radikal durch Corona – Was braut sich da zusammen? | STRG_F

Joachim T. war vor der Corona-Pandemie nicht polizeilich auffällig. Er arbeitete als Physiotherapeut, war eher in der Öko-Szene unterwegs, lebte auch mal eine Weile in einer Kommune. Doch als sich das Virus in Europa ausbreitete, wuchsen in ihm Zweifel. Er hielt die Pandemie für ein großes Narrativ, ersponnen offenbar mit dem Ziel, die Bevölkerung zu kontrollieren: „Daraus ist für mich die Angst entstanden, also wirklich eine große Angst. Und daraus der Gedanke, sich verteidigen zu müssen“, erzählt er heute, „dadurch bin ich auf Waffenbau gekommen“. Joachim T. begann Schusswaffen mit einem 3D-Drucker herzustellen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn auch, weil er eine bewaffnete Gruppe gegründet haben soll. T. ist nicht der Einzige, der sich in den letzten zwei Jahren radikalisiert hat. Im vergangenen Jahr hat es mindestens 19 Brandanschläge gegeben, bei denen zumindest der Verdacht besteht, sie könnten von Gegner*innen der Corona-Maßnahmen verübt worden sein. Das haben STRG_F Reporter Julian und Nino herausgefunden. Knapp 200 Gewaltdelikte, etwa gegen Schaffner oder Impfärzte, gab es außerdem im gleichen Zeitraum. Wir haben uns gefragt, was ist los in Deutschland. Warum eskaliert es gerade? Ein Film von Julian Feldmann & Nino Seidel Schnitt: Kay Ehrich, Jan Littelmann Kamera: Jan Littelmann, Nino Seidel, Henning Wirtz Redaktion: Lutz Ackermann

STRG_F

Reportagen eines jungen Reporter-Teams: eintauchend und aufdeckend. Nah und journalistisch. Ehrlich und empathisch.

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22. Februar 2022

Radikal durch Corona – Was braut sich da zusammen? | STRG_F

Joachim T. war vor der Corona-Pandemie nicht polizeilich auffällig. Er arbeitete als Physiotherapeut, war eher in der Öko-Szene unterwegs, lebte auch mal eine Weile in einer Kommune. Doch als sich das Virus in Europa ausbreitete, wuchsen in ihm Zweifel. Er hielt die Pandemie für ein großes Narrativ, ersponnen offenbar mit dem Ziel, die Bevölkerung zu kontrollieren: „Daraus ist für mich die Angst entstanden, also wirklich eine große Angst. Und daraus der Gedanke, sich verteidigen zu müssen“, erzählt er heute, „dadurch bin ich auf Waffenbau gekommen“. Joachim T. begann Schusswaffen mit einem 3D-Drucker herzustellen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn auch, weil er eine bewaffnete Gruppe gegründet haben soll. T. ist nicht der Einzige, der sich in den letzten zwei Jahren radikalisiert hat. Im vergangenen Jahr hat es mindestens 19 Brandanschläge gegeben, bei denen zumindest der Verdacht besteht, sie könnten von Gegner*innen der Corona-Maßnahmen verübt worden sein. Das haben STRG_F Reporter Julian und Nino herausgefunden. Knapp 200 Gewaltdelikte, etwa gegen Schaffner oder Impfärzte, gab es außerdem im gleichen Zeitraum. Wir haben uns gefragt, was ist los in Deutschland. Warum eskaliert es gerade? Ein Film von Julian Feldmann & Nino Seidel Schnitt: Kay Ehrich, Jan Littelmann Kamera: Jan Littelmann, Nino Seidel, Henning Wirtz Redaktion: Lutz Ackermann

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vor einem Monat1:01:26

Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter | STRG_F EPIC

Eine App, die offenbar von Pädokriminellen durchzogen ist: “Likee”. Die Video-Plattform erinnert an TikTok und wurde allein im Google Playstore über 500 Millionen Mal heruntergeladen. Auch einschlägige Missbrauchsurteile haben gezeigt, dass dort Pädokriminelle gezielt nach Opfern suchen - dennoch wurde dort weiterhin öffentlich Kindesmissbrauch angebahnt, wie STRG_F-Recherchen zeigen. Schon nach kurzer Zeit stoßen STRG_F Reporterinnen Isabell Beer und Isabel Ströh in ihrer Recherche auf Livestreams von Kindern, die sich ausziehen und nackt zeigen. Sie müssen die Recherche unterbrechen. Denn das, was sie dort sehen, ist öffentlich gezeigter Kindesmissbrauch, sogenannte Kinderpornografie. Der Besitz und die Verbreitung sind strafbar. Die Kinder kommen aber nicht selbst auf die Idee, Missbrauchsdarstellungen zu erstellen. Oft werden sie von Erwachsenen manipuliert und zu Handlungen gedrängt. Auch das zeigen die einschlägige Urteile, die STRG_F zur App “Likee” vorliegen. Um zu verstehen, wie dieses Cybergroomerin in der App funktioniert und wie die Täter vorgehen, führen die Journalistinnen drei Abende lang sogenannte Scheinkindversuche für STRG_F durch, bei denen sich ihre Kolleginnen Mette Marit Olsson und Magdalena Stefely (funk) als 12- und 13-jährige Mädchen ausgeben. Seit 2020 können sich Groomer auch bei Scheinkindern, also eigentlich Erwachsenen, wegen Kindesmissbrauch strafbar machen. Die Politik hatte mit der Gesetzesänderung das Ziel, Cybergrooming besser zu bekämpfen. Während die Journalistinnen in nicht einmal 15 Stunden Livestreams sowie privaten Chats und Calls diverse mögliche Straftaten erleben und Groomer identifizieren, führen die deutschen Ermittlungsbehörden nur vereinzelt bis gar keine dieser Scheinkindoperationen durch, wie eine STRG_F-Abfrage ergibt. Wie kann es sein, dass sowas auf einer öffentlichen App passiert und so wenig dagegen gemacht wird? Die STRG_F-Journalistinnen sprechen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Bundeskriminalamt über die Ergebnisse der Recherche. Vorbild für den Scheinkind-Versuch ist der tschechische Dokumentarfilm “Gefangen im Netz” von Barbora Chalupová und Vít Klusák aus dem Jahr 2020.