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31. August 2021

Sex statt Miete: Wer sind die dreisten Vermieter? | STRG_F

Das Wohnungsangebot klang verlockend. Doch dann schickte der Vermieter diese Nachricht: Er sei Arzt aus Blankenese und verdiene gut. „Was kannst du mir anstelle der 500 Euro anbieten? Das Geld könntest du sparen…“ - Sex statt Miete?! Reporter Sulaiman kann es kaum glauben, als eine Freundin ihm diesen Chatverlauf zeigt. Ein Vermieter, der sexuelle Gegenleistungen verlangt? War das jetzt ein krasser Einzelfall? Sulaiman recherchiert und schnell wird klar: Viele junge Frauen erleben solche Situationen auf der Wohnungssuche: zweideutige Sprüche, unverhohlene Angebote, Grabschereien. Sulai bekommt Unterstützung von Reporterin Isabel. Die macht den Selbstversuch. Was erlebt sie und werden Sulai und Isa es schaffen, mit den dreisten Vermietern ins Gespräch zu kommen? Was du bei der Wohnungssuche beachten solltest: In vielen Großstädten ist der Wohnungsmarkt ziemlich angespannt und die Zimmersuche entsprechend kein Spaß. Aber ey, deshalb müsst ihr euch noch lange keine Belästigungen gefallen lassen. 1. Wenn du auf Online-Plattformen nach einer Wohnung oder einem WG-Zimmer suchst, gehe sparsam mit deinen Daten um. Überlege dir, ob dein Gesuch ein Foto braucht oder ob du darauf verzichten kannst. 2. Solltest du unangemessene Nachrichten bekommen, gehe nicht darauf ein. Ignoriere sie am besten. Auch deine Empörung kann deinem Gegenüber Befriedigung bereiten. 3. Blockiere den Absender oder die Absenderin der Nachricht. 4. Melde den Vorfall dem Seitenbetreiber. Alle von uns angefragten Plattformen sagen, dass sie solchen Meldungen nachgehen, sich die Accounts angucken und diese im Zweifelsfall sperren. 5. Gehe nicht auf Aufforderungen ein, die suggerieren, dass du für Nacktbilder etc. einen Besichtigungstermin bekommst. Schon anzügliche Komplimente können den Straftatbestand einer Beleidigung erfüllen. 6. Gehe nicht alleine zu Wohnungsbesichtigungen. Nimm eine:n Freund:in mit. 7. Im Fall der Fälle: Erstatte Strafanzeige auf einer Polizeidienststelle oder über die Internetwache: https://www.bka.de/DE/KontaktAufnehmen/Onlinewachen/onlinewachen_node.html Dafür solltest du Chatverläufe, Nachrichten usw. möglichst dokumentiert haben. Ist der Straftatbestand der Beleidigung erfüllt, kann dies eine Geldstrafe oder Haftstrafe von bis zu einem Jahr zur Konsequenz haben. Im Fall von sexueller Nötigung droht sogar eine Strafe bis zu fünf Jahren.

STRG_F

Reportagen eines jungen Reporter-Teams: eintauchend und aufdeckend. Nah und journalistisch. Ehrlich und empathisch.

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31. August 2021

Sex statt Miete: Wer sind die dreisten Vermieter? | STRG_F

Das Wohnungsangebot klang verlockend. Doch dann schickte der Vermieter diese Nachricht: Er sei Arzt aus Blankenese und verdiene gut. „Was kannst du mir anstelle der 500 Euro anbieten? Das Geld könntest du sparen…“ - Sex statt Miete?! Reporter Sulaiman kann es kaum glauben, als eine Freundin ihm diesen Chatverlauf zeigt. Ein Vermieter, der sexuelle Gegenleistungen verlangt? War das jetzt ein krasser Einzelfall? Sulaiman recherchiert und schnell wird klar: Viele junge Frauen erleben solche Situationen auf der Wohnungssuche: zweideutige Sprüche, unverhohlene Angebote, Grabschereien. Sulai bekommt Unterstützung von Reporterin Isabel. Die macht den Selbstversuch. Was erlebt sie und werden Sulai und Isa es schaffen, mit den dreisten Vermietern ins Gespräch zu kommen? Was du bei der Wohnungssuche beachten solltest: In vielen Großstädten ist der Wohnungsmarkt ziemlich angespannt und die Zimmersuche entsprechend kein Spaß. Aber ey, deshalb müsst ihr euch noch lange keine Belästigungen gefallen lassen. 1. Wenn du auf Online-Plattformen nach einer Wohnung oder einem WG-Zimmer suchst, gehe sparsam mit deinen Daten um. Überlege dir, ob dein Gesuch ein Foto braucht oder ob du darauf verzichten kannst. 2. Solltest du unangemessene Nachrichten bekommen, gehe nicht darauf ein. Ignoriere sie am besten. Auch deine Empörung kann deinem Gegenüber Befriedigung bereiten. 3. Blockiere den Absender oder die Absenderin der Nachricht. 4. Melde den Vorfall dem Seitenbetreiber. Alle von uns angefragten Plattformen sagen, dass sie solchen Meldungen nachgehen, sich die Accounts angucken und diese im Zweifelsfall sperren. 5. Gehe nicht auf Aufforderungen ein, die suggerieren, dass du für Nacktbilder etc. einen Besichtigungstermin bekommst. Schon anzügliche Komplimente können den Straftatbestand einer Beleidigung erfüllen. 6. Gehe nicht alleine zu Wohnungsbesichtigungen. Nimm eine:n Freund:in mit. 7. Im Fall der Fälle: Erstatte Strafanzeige auf einer Polizeidienststelle oder über die Internetwache: https://www.bka.de/DE/KontaktAufnehmen/Onlinewachen/onlinewachen_node.html Dafür solltest du Chatverläufe, Nachrichten usw. möglichst dokumentiert haben. Ist der Straftatbestand der Beleidigung erfüllt, kann dies eine Geldstrafe oder Haftstrafe von bis zu einem Jahr zur Konsequenz haben. Im Fall von sexueller Nötigung droht sogar eine Strafe bis zu fünf Jahren.

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vor einem Monat1:01:26

Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter | STRG_F EPIC

Eine App, die offenbar von Pädokriminellen durchzogen ist: “Likee”. Die Video-Plattform erinnert an TikTok und wurde allein im Google Playstore über 500 Millionen Mal heruntergeladen. Auch einschlägige Missbrauchsurteile haben gezeigt, dass dort Pädokriminelle gezielt nach Opfern suchen - dennoch wurde dort weiterhin öffentlich Kindesmissbrauch angebahnt, wie STRG_F-Recherchen zeigen. Schon nach kurzer Zeit stoßen STRG_F Reporterinnen Isabell Beer und Isabel Ströh in ihrer Recherche auf Livestreams von Kindern, die sich ausziehen und nackt zeigen. Sie müssen die Recherche unterbrechen. Denn das, was sie dort sehen, ist öffentlich gezeigter Kindesmissbrauch, sogenannte Kinderpornografie. Der Besitz und die Verbreitung sind strafbar. Die Kinder kommen aber nicht selbst auf die Idee, Missbrauchsdarstellungen zu erstellen. Oft werden sie von Erwachsenen manipuliert und zu Handlungen gedrängt. Auch das zeigen die einschlägige Urteile, die STRG_F zur App “Likee” vorliegen. Um zu verstehen, wie dieses Cybergroomerin in der App funktioniert und wie die Täter vorgehen, führen die Journalistinnen drei Abende lang sogenannte Scheinkindversuche für STRG_F durch, bei denen sich ihre Kolleginnen Mette Marit Olsson und Magdalena Stefely (funk) als 12- und 13-jährige Mädchen ausgeben. Seit 2020 können sich Groomer auch bei Scheinkindern, also eigentlich Erwachsenen, wegen Kindesmissbrauch strafbar machen. Die Politik hatte mit der Gesetzesänderung das Ziel, Cybergrooming besser zu bekämpfen. Während die Journalistinnen in nicht einmal 15 Stunden Livestreams sowie privaten Chats und Calls diverse mögliche Straftaten erleben und Groomer identifizieren, führen die deutschen Ermittlungsbehörden nur vereinzelt bis gar keine dieser Scheinkindoperationen durch, wie eine STRG_F-Abfrage ergibt. Wie kann es sein, dass sowas auf einer öffentlichen App passiert und so wenig dagegen gemacht wird? Die STRG_F-Journalistinnen sprechen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Bundeskriminalamt über die Ergebnisse der Recherche. Vorbild für den Scheinkind-Versuch ist der tschechische Dokumentarfilm “Gefangen im Netz” von Barbora Chalupová und Vít Klusák aus dem Jahr 2020.